Am 2. Reisetag hatten wir eine Rundfahrt zum Kap der Guten Hoffnung gebucht.Über Houtbay, einem wunderschön gelegenen Städtchen, und Chapman`s Peak ging es auf der Westseite in Richtung Süden entlang an der Atlantikküste zum Kap. Das Kap liegt innerhalb eines Nationalparks, in dem es außer seltenen Pflanzen auch Antilopen und eine Menge Vögel gibt. Den schönsten Blick auf das eigentliche Kap hat man vom Cape Point, einem Berg oberhalb. Man kann von dort aus die
unterschiedlichen Färbungen des Wassers der beiden zusammentreffenden Ozeane erkennen und hat einen herrlichen Blick in die im Dunst gelegene False Bay, die so heißt, da die Seeleute früher oft die Ost- und Westseite der Bucht im Nebel verwechselten und so die schützenden Häfen nicht fanden. Das Meer zeigte sich bei unserem Besuch nicht allzu stürmisch, so daß man sich bei dieser wunderschönen Aussicht nur schwer die gefährlichen Umfahrungen des Kaps der Guten Hoffnung vorstellen konnte. Aber es war so. Nach einer kurzen Strecke auf einer hölzernen, etwas über dem Gelände erhobenen Promenade sieht man in den Dünen verstreut
die Nester.Und am Ende des für die Menschen gedachten Laufsteges liegt ein von großen, vom Meer rundgeschliffenen Steinen umgebener, malerischer Strand, der aber nur den Pinguinen vorbehalten ist. Ein Teil des Eintrittsgeldes wird übrigens dafür verwendet, die negativen Beeinflussungen der Pinguinkolonie auf die Stadt zu beseitigen oder wenigstens zu mildern. Die Einwohner der Stadt sind nicht unbedingt nur erfreut über die Pinguine, da sie oft in den Ort kommen und im Müll stöbern. Die nächtlichen Schnatterkonzerte stören sie genauso wie der bei anlandigem Wind rübergetragene Gestank des Guano. Was die Touristen und Biologen freut, kann für die Bevölkerung also auch neben den nebenbei anfallenden Geschäftsmöglichkeiten unerfreulich sein. Weiter ging es an der Indikküste durch schöne, im kapholländischen Stil gehaltene Fischer-, Bade- und auch Weinanbauorte. Als letzten Höhepunkt der Rundfahrt besuchten wir den botanischen Garten von Kirstenbosch. In dem riesigen Parkgelände ist die Artenvielfalt der südafrikanischen Pflanzenwelt in beeindruckender Form dargestellt. Thematisch gestaltet
kann man durch das Gelände wandeln. Viele interessante Pflanzen beeindrucken den Besucher. Oder wer hat z. B. schon eine 7- 8 m hohe Strelizie (Papageienblume) gesehen? Oder auch die Vielfalt der Kakteen, die unter anderem in dem riesigen Gewächshaus am Ausgang des Parks gezeigt werden. Im Haus deshalb, da in der Kap-Region ein Mittelmeerklima herrscht, das viele Pflanzen nicht überstehen würden. Von den Eindrücken des Tages überwältigt und auch doch ganz schön abgeschlafft, fuhren wir zum Abendbrot in die Waterfront und von dort ins Hotel, da wir zum Start der Zeltsafari früh rausmußten. Dieses gelbe Ungetüm, ein Zwitter zwischen LKW und Bus sollte uns ohne Probleme über tausende Kilometer Straßen und solche, die sich nur so nennen, befördern. Als erstes ging es Richtung Norden nach Clanwilliam, wo wir am Ufer eines Stausees campierten. Wenn es nicht die uns zu Hause unbekannten Webervögel und die dunkelhäutigen Menschen gegeben hätte, wäre alles wie in Deutschland gewesen. Schön waren die angenehm lauen Temperaturen der Luft und des Wassers, da hier ja immerhin Winterende war. Die Zelte bestanden aus einem groben Stoff und waren ähnlich unseren Igluzelten, hatten aber ein Metallgestell, in das von außen der grobe Zeltstoff eingehängt wurde. Allein war der Zeltaufbau in 5 min. zu bewältigen. Es wurde das erste mal über offenem Feuer gekocht und palavert, was aufgrund der Internationalität der Gruppe (Südafrika, USA, Australien, NZL, NL, GB und D) fast ausschließlich in Englisch ablief.
Von Cape Point ging es dann auf der Seite des indischen Ozeans entlang zurück in Richtung Kapstadt. Auf dieser Seite der Kaphalbinsel sind die meisten Badestrände der Kapstädter gelegen, da hier das Wasser wesentlich wärmer als am Atlantik ist. Unterwegs habe ich auch, wenn leider nur aus der Ferne, meinen ersten Wal in natura gesehen. Beeindruckend diese Riesen des Meeres!
Ein weiteres Highlight erwartete uns in Simon`s Town im Nationalark Boulders. Wer hätte gedacht, daß es in Afrika Pinguine gibt!
Die Zeit in Kapstadt war vor allem leider viel zu kurz. Allein das Programm der Rundfahrt hätte ich lieber auf 2 Tage gestreckt. Außerdem würde ich viel mehr von der Stadt selbst kennenlernen. Es gibt dort wunderschöne alte Stadtviertel, interessante Museen und beeindruckende Gebäude. Außerdem hätte ich gern noch die Weinroute durch die verschiedenen Anbaugebiete befahren und natürlich eine Whale-Watching-Tour gemacht. Also dann auf das nächste Mal!
Am nächsten Morgen trafen wir uns zum Beginn unserer Zeltsafari. Trish und Andrea, die Reisebegleiterin und die Fahrerin, empfingen uns und ordneten das Chaos beim Einladen des Gepäcks in unseren Bus.
Zum Küchendienst waren wir übrigens reihum verpflichtet, was aber nicht allzu anstrengend war.
Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Namibia.
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